Die Lichtergeschichte der Mutschel am Gartentor

„Emma und die magische Überraschung“

Es war Heiligabend in Reutlingen, und die kleine Emma war ganz aufgeregt. Schon seit Tagen hatte sie sich auf diesen besonderen Abend gefreut. Die Vorbereitungen hatten begonnen, als der Dezember kalte Winde und festliche Lichter in die Stadt brachte. Emma hatte zusammen mit ihrer Familie die Wohnung liebevoll dekoriert, Tannenzweige und bunte Lichterketten schmückten das Zimmer und verbreiteten einen warmen Glanz. In der Schule hatten sie Weihnachtslieder gesungen, und Emma konnte das fröhliche Lachen und die Stimmen ihrer Klassenkameraden noch immer in den Ohren hören.

Die Atmosphäre war festlich und voller Vorfreude, und sie konnte es kaum erwarten, dass der Weihnachtsmann endlich kam. Zusammen mit ihrer Schwester Mia hatte sie die Stadt erkundet und Geschenke in der festlich geschmückten Reutlinger Innenstadt besorgt. Die Schaufenster waren mit funkelndem Schmuck und bunten Geschenken dekoriert, und der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein lag in der Luft. Es war, als wäre die ganze Stadt in eine weihnachtliche Zauberwelt getaucht.

In den letzten Tagen hatten die beiden Schwestern auch fleißig Plätzchen gebacken. Der süße Duft von Zimt und Zucker erfüllte die Wohnung, während sie Teig ausstachen und ihre Kreationen mit bunten Streuseln verzierten. Sie hatten eine kleine Kiste mit Mutscheln vorbereitet, um sie dem Weihnachtsmann als besonderes Geschenk hinzustellen. Jetzt war der große Abend endlich da. Draußen lag eine dünne Schneedecke, die die Stadt in ein sanftes, weißes Licht tauchte, und es war so still, dass man fast das Knirschen des Schnees hören konnte, wenn der Wind leicht darüber blies. Emma fühlte sich glücklich und voller Vorfreude.

In dieser besonderen Nacht hatte sie sich fest vorgenommen, dem Weihnachtsmann einen kleinen Brief und die traditionelle Reutlinger Mutschel hinzustellen. Bevor sie ins Bett ging, zog sie ihre dicke Jacke und ihre Stiefel an und schlich sich heimlich hinaus. Zusammen mit Mia hatte sie sich verabredet, in dieser besonderen Nacht zum Gartentor zu gehen, um sich etwas zu wünschen. Als sie dort ankamen, strahlte der Mond hell und ließ den Schnee glitzern wie tausend kleine Sterne. „Liebes Tor,“ flüsterte Emma, „wir wünschen uns, dass der Weihnachtsmann all unseren Freunden und unserer Familie etwas Schönes bringt und dass wir alle gesund und glücklich sind.“ Gerade als sie ihren Wunsch ausgesprochen hatten, wehte ein leichter Windstoß durch das Tor. Es fühlte sich an, als würde es mit ihnen sprechen. Emma und Mia staunten, denn es war, als hätte das Tor ihre Worte gehört und ihnen zugestimmt.

Nach ihrem kleinen Abenteuer kehrten die beiden Schwestern nach Hause zurück. Als Emma in ihr Zimmer schlüpfte, fand sie ein kleines Geschenk unter ihrem Bett. Ein Zettel war daran befestigt, auf dem stand: „Danke für eure guten Wünsche und die leckere Mutschel. Frohe Weihnachten!“ Emma lächelte über das ganze Gesicht. Sie wusste, dass das Gartentor in dieser besonderen Nacht ihre Wünsche gehört hatte. Von da an erzählten Emma und Mia allen ihren Freunden, dass dieses Tor in Reutlingen wirklich etwas ganz Besonderes ist – ein Ort, an dem sie ihre Hoffnungen teilen konnten und an dem immer Liebe und Freundlichkeit verbreitet wurden.

Gemeinsam beschlossen sie, in den nächsten Jahren an Heiligabend immer wieder zum Tor zu gehen, um ihre Wünsche auszusprechen und ihre Verbindung zueinander und zur Stadt zu feiern.