Die Lichtergeschichte zum Tannenbaum am Göckelsbrunnen
„Marie und der liebe Hahn“
Es war ein frostiger Weihnachtsmittag in Reutlingen. Die Stadt war in ein glitzerndes Wintermärchen verwandelt. Weiße Schneeflocken tanzten sanft vom Himmel und legten sich wie ein weiches Tuch über die Dächer und Straßen. Die Lichter der Weihnachtsdeko funkelten fröhlich und zauberten ein Lächeln auf die Gesichter der Passanten. Doch trotz all der festlichen Farben und der fröhlichen Musik, die aus den Geschäften drang, hatten die Menschen in der Hektik des Weihnachtsfestes den wahren Sinn von Weihnachten aus den Augen verloren.
Während Marie mit ihrer Mutter durch die Straßen schlenderte, sagte sie: „Mama, schau dir all die Leute an“, während sie an einem gefüllten Einkaufslädchen vorbeigingen. „Sie sind so beschäftigt mit dem Einkaufen und dem Vorbereiten für Weihnachten. Irgendwie wirken sie traurig, obwohl sie Geschenke kaufen.“ Marie dachte einen Moment nach und schaute sich die Gesichter der Menschen an. „Was können wir tun, um ihnen zu helfen, zu sehen, dass es um Liebe und Freude an Weihnachten geht?“ Gerade in diesem Moment entdeckte Marie einen leuchtenden Tannenbaum in der Nähe. Dieser Baum war ganz anders als die gewöhnlichen Tannenbäume, die sie kannte. Er war nicht mit Tannennadeln geschmückt, sondern bestand vollständig aus strahlenden Lichterketten, die in allen Farben funkelten und glitzerten. Marie war sich sicher, dass dieser Baum etwas ganz Besonderes war. Fasziniert von seinem Glanz zog es sie zu ihm hin. Neben dem Baum stand der Göckelesbrunnen, auf dem ein prächtiger Hahn thronte, er blickte stolz über die Katharinenstraße von Reutlingen.
Marie hielt inne und schaute zu dem Hahn auf. „Lieber Hahn“, rief sie, „kannst du mir helfen? Ich möchte wissen, wie die Menschen wieder die Liebe und Freude von Weihnachten spüren können.“ Der Hahn nickte und erwiderte: „Ja, kleine Marie, ich kann dir helfen. Die Menschen müssen lernen, dass Weihnachten mehr ist als nur Geschenke und Lichter. Es geht um das Teilen von Liebe und Freude, um das Zusammensein mit den Menschen, die uns am Herzen liegen. Du musst an dem Rad unter mir drehen und so verbreitest du diese Liebe und Freude um dich herum. Marie war entschlossen. „Ich werde mein Bestes tun!“ Sie begann, das Rad des Brunnens zu drehen, und das Wasser lief aus dem Brunnen. Dabei sang sie fröhlich Weihnachtslieder.
Die Menschen blieben stehen, schauten neugierig zum Brunnen und dem leuchtenden Baum. Die fröhliche Stimmung begann sich auszubreiten, und schon bald versammelten sich Familien und Freunde um den Baum und Brunnen. „Lasst uns die Liebe und Freude von Weihnachten teilen!“, rief Marie mit einem strahlenden Lächeln. „Es ist Zeit, die Herzen zu öffnen!“ Die Menschen schauten sich an, lächelten und begannen zu lachen. Einige hielten sich an den Händen, andere umarmten sich und alle spürten, wie sich die Freude in ihren Herzen verbreitete. Marie beobachtete glücklich, wie die Menschen zusammenkamen und das Zusammensein genossen.
Als der Tag sich dem Ende zuneigte und die Lichter der Stadt leuchteten, wusste Marie, dass sie etwas ganz Besonderes erreicht hatte. Sie hatte den Menschen geholfen, zu zeigen, dass das Wichtigste an Weihnachten die Liebe ist. Marie hatte Weihnachten in Reutlingen gerettet. In diesem Moment fühlte sie sich glücklich und zufrieden, als sie Hand in Hand mit ihrer Mutter nach Hause ging, während die Stadt in einem warmen, einladenden Licht erstrahlte.